Wettbewerbs- und
Verfahrensmanagement
 

Wettbewerb Wiesbaden Messe- und Kongresszentrum

Gegenstand des Wettbewerbs war der Neubau der Rhein-Main-Hallen als Kongress- und Messezentrum am Altstandort auf dem Grundstück Friedrich-Ebert-Allee in der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Die 1957 errichteten Rhein-Main-Hallen konnten dem weltweiten Wettbewerb im internationalen Veranstaltungs- und Messegeschäft nicht mehr Stand halten. Baulichtechnische, aber vor allem strukturelle Mängel, die sich auch durch eine Modernisierung nicht beheben lassen würden, schlossen eine Ertüchtigung des Baubestands aus. Aufgrund von Vorgaben der Aufsichtsbehörden war der Fortbestand über den 31.12.2015 hinaus nicht mehr aufrecht zu erhalten. Auch erfüllte der Stand der Technik nicht mehr die Anforderungen an ein modernes Kongress- und Messegeschäft.

Die Rhein-Main-Hallen tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Landeshauptstadt Wiesbaden als attraktiver Ausstellungs- und Kongressstandort positionieren kann. Das Messe- und Veranstaltungsgeschäft ist ein wichtiger wirtschaftlicher Motor der Stadt und zeichnet sich unmittelbar und mittelbar für viele Arbeitsplätze verantwortlich. Die Stadt selbst ist hierfür ein attraktiver und nachgefragter Standort in hervorragender Lage und mit optimaler Verkehrsanbindung. Wiesbaden ist Sitz der Landesregierung, bedeutender Gesundheitsstandort, Kultur- und Wissenschaftsstadt. Seine bauhistorische Bedeutung rechtfertigt die Anmeldung der Stadt zum Unesco-Welterbe. 

An den Erfolg der heutigen Rhein-Main-Hallen gilt es anzuknüpfen, der insbesondere dadurch begründet ist, dass die heutigen Rhein-Main-Hallen über einen hervorragenden Standort innerhalb der Stadt direkt gegenüber dem Museum Wiesbaden verfügen: im Mittelpunkt des fußläufigen Dreiecks Hauptbahnhof - Kurhaus - Innenstadt. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich deshalb entschlossen, einen Neubau zu errichten, der nicht nur optimal auf heutige und künftige Anforderungen des modernen Messe-, Ausstellungs- und Kongressbetriebs ausgerichtet ist, sondern auch die bewährte Lageattraktivität behält. Der Neubauentscheidung sind umfangreiche Standortuntersuchungen unter Einbeziehung der Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger vorangestellt gewesen. Die Entscheidung ist zugunsten des Altstandorts gefallen: Die neuen Rhein-Main-Hallen sollten nach Abriss des Altbestands am heutigen Standort wieder entstehen. Eingriffe in die südlich angrenzende Herbert- und Reisinger-Brunnen-Anlage waren auszuschließen. Ziel war, eine möglichst zügige Umsetzung des Neubaus. Die Fertigstellung/Inbetriebnahme ist für 2017 beabsichtigt.

Von den Wettbewerbsteilnehmern wird ein überzeugendes Gesamtkonzept erwartet, das attraktive öffentliche Nutzungsmöglichkeiten anbietet und das dabei dem anspruchsvollen Standort im bauhistorisch bedeutsamen Umfeld sowohl in städtebaulich-architektonischer Hinsicht bzw. in Bezug auf Denkmalschutz, Grün und Stadtgestalt ebenso gerecht werden muss wie den hohen funktionalen Anforderungen an ein modernes Kongress- und Messezentrum - und dies unter Beachtung wirtschaftlicher wie ökologisch-energetischer Aspekte. Hierbei sind kreative und vielfältige Lösungsansätze mit einzigartiger Architektur ausdrücklich erwünscht. Erwartet wird, dass der Neubau gemäß DGNB zertifiziert werden kann und den neuesten Umweltleitlinien entspricht.

Das Raumprogramm umfasst für den eigentlichen Veranstaltungsbereich mit mehreren Ausstellungshallen, darunter eine Multifunktionshalle mit 5.000 m² NF, zwei Sälen sowie zugehörigem teilbarem Foyer rund 15.000 m² NF. Hinzu kommen Breakout-Bereiche, Cateringflächen, Veranstalterbüros und Serviceräume, die Geschäftsräume der TriWiCon und die erforderlichen Nebennutz- und Flächen für die Haustechnik und konzeptabhängige Verkehrsflächen. Untersucht werden soll, wie eine betrieblich unabhängige Kindertagesstätte - mit rund 1.100 m² NF - einbezogen werden kann, die das heute Provisorium (Container) in der Herbertanlage ersetzt; hier kommen sowohl eine Solitärlösung, soweit städtebaulich verträglich, wie auch eine bauliche Integration in Frage. Die - mindestens - 1.000 Stellplätze sind in einer Tiefgarage nachzuweisen.

Das Preisgericht tagte am 12. März 2013.

Preisträger

  • 1. Preis: Staab Architekten GmbH, Berlin
  • 2- Preis: KSP Jürgen Engel Architekten GmbH, Frankfurt am Main
  • 3. Preis: Code Unique Architekten BDA, Dresden
  • 4. Preis: Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main

Anerkennung

  • schneider+schumacher Planungsges. mbH, Frankfurt am Main
  • Prof. Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt am Main

 

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Auftraggeber:

TriWiCon
Eigenbetrieb für Messe, Kongress und Tourismus,
Wiesbaden

Realisierung:

2012-2013

Leistungsumfang:   

Wettbewerbsmanagement